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Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2022

28 kwi, 2022
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Jeden Tag sterben 6.300 Menschen an den Folgen von Arbeitsunfällen oder arbeitsbedingten Erkrankungen. Das sind mehr als 2,3 Millionen Todesfälle pro Jahr. Jährlich ereignen sich 317 Millionen Arbeitsunfälle. Viele davon führen zu längeren Arbeitsausfällen. Die menschlichen Kosten dieser täglichen Widrigkeiten sind enorm.

Um auf die Missstände, die vielerorts an Arbeitsplätzen vorherrschen, aufmerksam zu machen und sichere, menschenwürdige und gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen, wurde der Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz ins Leben gerufen.

Hintergrund des Aktionstages 

Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz findest jedes Jahr am 28. April statt. Er versteht sich als internationale Sensibilisierungskampagne, die auf das Ausmaß der Probleme von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie deren Prävention aufmerksam macht. Dabei richtet er sich besonders an Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Regierungsvertreter, um sie gleichermaßen für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu sensibilisieren.

Die Durchführung des Welttages ist ein integraler Bestandteil der globalen Strategie der internationalen Arbeitsorganisation (kurz IAO, engl. International Labour Organisation, ILO) für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. In vielen Teilen der Welt organisieren nationale Behörden, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Fachleute für Sicherheit und Gesundheitsschutz Aktivitäten zur Feier dieses Tages.

Der 28. April ist darüber hinaus der internationale Gedenktag für tote und verletzte Arbeitnehmer:innen. Er wird seit 1996 weltweit von der Gewerkschaftsbewegung organisiert, um die Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu ehren.

Im Jahr 2003 beteiligte sich die IAO auf Ersuchen der Gewerkschaftsbewegung an der Kampagne zum 28. April. Während die Gewerkschaftsbewegung an diesem Tag die verletzten und gefallenen Arbeitnehmer:innen ehrt und würdigt, feiert die IAO, dass diese Verletzungen und Todesfälle verhindert und reduziert werden können. Damit gilt der 28. April sowohl als Tag des Gedenkens als auch als Tag des Feierns. Seit 2003 begeht die IAO den Welttag für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, wobei sie sich auf ihre traditionellen Stärken der Dreigliedrigkeit und des sozialen Dialogs stützt.

Gemeinsam handeln, um eine positive Sicherheits- und Gesundheitskultur aufzubauen

In diesem Jahr konzentriert sich die Kampagne der IAO für den Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz darauf, wie die Förderung und Schaffung einer positiven Sicherheits- und Gesundheitskultur dazu beitragen kann, die Zahl der arbeitsbedingten Todesfälle und Verletzungen zu verringern.

Während der gesamten COVID-19-Pandemie hat sich gezeigt, dass ein starkes Arbeitsschutzsystem von entscheidender Bedeutung ist. Es sieht vor, dass sich Regierungen, Arbeitgeber:innen, Arbeitnehmer:innen, Akteure und Akteurinnen des öffentlichen Gesundheitswesens sowie alle relevanten Parteien auf nationaler und betrieblicher Ebene sinnvoll beteiligen. Dadurch tragen sie aktiv zum Schutz der Arbeitsumgebung sowie der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer:innen bei.

Im Rahmen eines effektiven sozialen Dialogs nehmen alle Regierungen und Sozialpartner:innen aktiv an allen Phasen der Entscheidungsfindung im Arbeitsschutz teil: Von der Entwicklung und Überarbeitung von Arbeitsschutzrichtlinien und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bewältigung anhaltender und neuer Arbeitsschutzherausforderungen bis hin zur tatsächlichen Anwendung am Arbeitsplatz. Der soziale Dialog trägt nicht nur zur Verbesserung der Politik und der Strategien im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei. Er ist auch von entscheidender Bedeutung, um Eigenverantwortung und Engagement zu fördern und so den Weg für eine rasche und wirksamere Umsetzung zu ebnen.

Auf betrieblicher Ebene äußert sich eine stabile Arbeitsschutzkultur darin, dass das Recht auf ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld sowohl von der Unternehmensleitung als auch von den Arbeitnehmenden geschätzt und gefördert wird. Eine positive Arbeitsschutzkultur bezieht alle Beteiligten in die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit ein. An einem Arbeitsplatz mit einer sehr soliden Arbeitsschutzkultur scheuen sich Arbeitnehmer:innen nicht, Bedenken über mögliche Arbeitsschutzrisiken oder -gefahren am Arbeitsplatz zu äußern. Die Unternehmensleitung arbeitet proaktiv mit den Beschäftigten zusammen, um angemessene, wirksame und nachhaltige Lösungen zu finden. Dies erfordert eine offene Kommunikation und einen Dialog, der auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert.

Da wir weiterhin eine globale Gesundheitskrise durchleben und in der Arbeitswelt mit anhaltenden Arbeitsschutzrisiken konfrontiert sind, müssen wir uns weiterhin um den Aufbau einer positiven Sicherheits- und Gesundheitskultur auf allen Ebenen bemühen.

Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten

Jede:r von uns ist dafür verantwortlich, Todesfälle und Verletzungen bei der Arbeit zu verhindern. Regierungen sind dafür verantwortlich, die erforderliche Infrastruktur (Gesetze und Dienstleistungen) bereitzustellen, um zu garantieren, dass Arbeitnehmer:innen beschäftigungsfähig bleiben und Unternehmen wachsen. Dazu gehört die Entwicklung einer nationalen Politik, eines Programms sowie eines Kontrollsystems, um die Einhaltung der Rechtsvorschriften zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit durchzusetzen. Arbeitgeber:innen sind dafür verantwortlich, dass das Arbeitsumfeld sicher und gesund ist. Arbeitnehmer:innen hingegen sind dafür verantwortlich, sicher zu arbeiten, sich selbst zu schützen und andere nicht zu gefährden, ihre Rechte zu kennen und sich an der Umsetzung von Präventivmaßnahmen zu beteiligen.

Auftretende Risiken bei der Arbeit

Neu auftretende Berufsrisiken können durch technische Innovationen und durch soziale oder organisatorische Veränderungen verursacht werden, wie zum Beispiel:

  • Neue Technologien und Produktionsverfahren, z. B. Nanotechnologie, Biotechnologie
  • Neue Arbeitsbedingungen, z. B. höhere Arbeitsbelastung, Arbeitsintensivierung durch Stellenabbau, schlechte Bedingungen im Zusammenhang mit Arbeitsmigration[1], Arbeitsplätze in der informellen Wirtschaft[2]
  • Neue Beschäftigungsformen, z. B. Selbstständigkeit, Outsourcing, befristete Verträge

Damit diese beruflichen Risiken allgemein mehr Anerkennung erlangen, ist ein tieferes wissenschaftliches Verständnis notwendig. Wie zum Beispiel die Auswirkungen ergonomischer Risiken auf Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Zudem ist es möglich, berufsbedingte Gefahren zu beeinflussen. Nämlich durch eine Veränderung der Wahrnehmung über die Bedeutung bestimmter Risikofaktoren. Wie beispielweise die Auswirkungen psychosozialer Faktoren auf arbeitsbedingten Stress.

Fazit

Aus vergangenen Krisen haben wir gelernt, dass Arbeitsplätze bei der Verhütung und Bekämpfung von Krankheitsausbrüchen von entscheidender Bedeutung sein können. Angemessene Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz können entscheidend dazu beitragen, die Ausbreitung einer Krankheit einzudämmen und gleichzeitig die Arbeitnehmer:innen und die Gesellschaft im Allgemeinen zu schützen.

Eine nationale Kultur der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz ist eine Kultur,

  • in der das Recht auf ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld auf allen Ebenen respektiert wird,
  • in der Regierungen, Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen aktiv an der Sicherstellung eines sicheren und gesunden Arbeitsumfelds durch ein System von definierten Rechten, Verantwortlichkeiten und Pflichten beteiligt sind und
  • in der dem Grundsatz der Prävention höchste Priorität eingeräumt wird.

 

[1] Arbeitsmigration: Ist die Ein- bzw. Auswanderung von Personen mit dem Ziel, in einem anderen als ihrem Herkunftsland erwerbstätig zu werden.

[2] Informelle Wirtschaft: auch informeller Sektor, alternativer Beschäftigungssektor oder Schattenwirtschaft; umfasst alle wirtschaftlichen Aktivitäten einer Volkswirtschaft, die nicht staatlich erfasst, reguliert und kontrolliert sind und demnach auch nicht über staatlichen Schutz oder Unterstützung verfügen

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