Dazu kommen Verordnungen der Bundesregierung, die kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Energieeinsparung vorsehen.
Bereits mit kleinen Maßnahmen kannst du den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten reduzieren. In unserem Artikel geben wir konkrete Tipps zu Einsparmaßnahmen, die von dir und deinen Mitarbeitenden sowohl im Büro als auch Zu Hause umgesetzt werden können.
1. Warmwasserverbrauch senken
Auch wenn bereits viele Geräte in unserem Alltag energieeffizienter geworden sind, so ist es unser Verhalten im Umgang mit warmem Wasser noch lange nicht. Denn tatsächlich stieg der allgemeine Warmwasserverbrauch in den letzten Jahren immer weiter an. Dabei kannst du durch einen verringerten Verbrauch an warmem Wasser auch den Energieverbrauch maßgeblich senken.
Mit den folgenden Maßnahmen sparst du bares Geld:
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Hände kalt waschen
Äußerst effektiv, aber zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig: Hände kalt waschen. Denn tatsächlich hat die Wassertemperatur keinen Einfluss darauf, ob deine Hände von Bakterien, Pilzen und Viren befreit werden. Ausschlaggebend sind stattdessen die Dauer des Händewaschens und das gründliche Einseifen. Wenn du dich also erst einmal daran gewöhnt hast, kannst du damit pro Jahr einige Kilowattstunden an Heizenergie und Heizkosten sparen!
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Durchfluss minimieren
Dies lässt sich am schnellsten umsetzen, indem du dich beim Wasserverbrauch selbst disziplinierst. Klingt jedoch einfacher, als es ist, oder? Alternativ kannst du sogenannte Durchflussbegrenzer einbauen. Sie begrenzen die Menge an Wasser, die pro Minute durch die Hähne fließt.
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Trocken einseifen
Du lässt beim Einseifen gerne mal das Wasser laufen? Dann verschwendest du grundlos jede Menge Wasser und Energie. Denn beim Einseifen ist es nicht notwendig, das Wasser laufen zu lassen. Besser ist: Wasser an – Wasser aus – einseifen – Wasser wieder an, abspülen und fertig. Das spart viel Geld!
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Lecks vermeiden
Ein tropfender Wasserhahn ist nicht nur lästig, sondern kann auch richtig ins Geld gehen! So kann bereits ein kleines Leck zu einem Wasserverlust von 0,5 Litern pro Stunde führen, was wiederum 12 Liter pro Tag macht. Bei mehreren tropfenden Wasserhähnen oder größeren Lecks versenkst du bares Geld quasi im Abfluss. Kontrolliere daher regelmäßig alle Entnahmestellen auf undichte Stellen und beseitige etwaige Lecks schnellstmöglich.
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Betriebsfremde einbinden
Es ist nicht unüblich, dass im Unternehmen neben dem Stammpersonal auch externe Personen wie etwa Reinigungs- oder Sicherheitskräfte beschäftigt sind. Diese müssen natürlich genauso über alle Energiesparmaßnahmen informiert werden.
2. Stromverbrauch verringern
In puncto Beleuchtung lässt sich ebenfalls viel Energie und somit Geld sparen. Gerade in Unternehmen fehlt es häufig an automatisierten und effizienten Lichtkonzepten. So gehen mit einem Schalter augenblicklich alle Lampen in einem Großraumbüro an, wenngleich nur an vereinzelten Arbeitsplätzen Licht notwendig ist. Oder die Vorhänge bleiben weiterhin geschlossen und es wird künstliches Licht benutzt, obgleich die Sonne mittlerweile optimal Tageslicht liefert, ohne zu blenden. Durch den gezielten Einsatz elektrischer Energie kannst du auch hier signifikante Einsparpotenziale ausschöpfen. Im Folgenden nennen wir einige Beispiele dafür:
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Räume bedarfsgerecht ausleuchten
In vielen Büros sind fortlaufend alle Lampen eingeschaltet und das, obwohl es draußen hell ist. Doch gerade wenn es draußen nicht zu heißt ist, solltest du konsequent das Tageslicht nutzen und auf künstliches Licht verzichten. Denn es ist nicht nur vorteilhafter für dein Wohlbefinden und deine Gesundheit, sondern es reduziert auch den Energieverbrauch. Passe die Beleuchtung im Büro daher an deinen Bedarf an: Wenn das Tageslicht es zulässt, kannst du die Vorhänge bzw. Rollläden öffnen und das Licht teilweise oder sogar vollständig ausschalten. Auch auf Fluren, in Treppenhäusern und Gemeinschaftsräumen kannst du nicht benötigte Beleuchtungen komplett ausschalten.
Denke aber immer daran: Sicherheit geht vor!
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Klimaanlagen bewusst verwenden
Das Klimaanlagen viel Strom verbrauchen, ist sicher jedem hinreichend bekannt. Allerdings ist eine Kühlung von Technikräumen essenziell, um die dauerhaft entstehende Wärme abzuführen. Wo jedoch keine technische Notwendigkeit besteht, kannst du Klimaanlagen komplett ausschalten. IT Systeme können problemlos bei Raumtemperaturen bis 30 °C betrieben werden. Daher gilt besonders in der Übergangszeit und im Winter: Klimaanlagen in den Technikräumen ausschalten bzw. die Temperatur regulieren!
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Stand-by-Betrieb verhindern
Eine einfache, aber zugleich effektive Maßnahme ist das Vermeiden des Stand-by-Betriebs. Gerade im Büro erzielst du mit dieser Maßnahme eine große Wirkung. Während der Nichtnutzung kannst du Geräte wie Arbeitsplatz-PCs, Notebooks und Monitore ausschalten. Dafür empfiehlt es sich, schaltbare Mehrfachsteckdosen zu nutzen. Wenn du es noch komfortabler magst, kannst du Zeitschaltuhren am Arbeitsplatz installieren. Das beugt auch dem Vergessen vor!
Elektronische Geräte in den Gemeinschaftsräumen können ebenfalls bei Feierabend und am Wochenende ausgeschaltet werden. Drucker verfügen z. B. über einen Netzschalter, mit dem sie unkompliziert vom Stromnetz genommen werden können.
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Energieeinspareinstellungen nutzen
Simpel, aber enorm effektiv ist die Nutzung des Energiesparmodus. So ziemlich alle Geräte verfügen über diese Funktion. Das Beste daran: Du musst dich nicht intensiv mit der Technik befassen, sondern lediglich den Energiesparmodus im Menü aufrufen und einstellen. Tipp: Richte den Energiesparmodus bei PCs und Laptops standardmäßig ein!
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Effiziente Leuchtmittel einsetzen
Die aktuell effizienteste und energiesparendste Variante sind LED-Leuchtmittel. Sie sind mit einer Leuchtdauer von bis zu 25.000 Stunden nicht nur sehr langlebig (herkömmliche Glühlampen kommen auf lediglich 1000 Stunden), sondern zeichnen sich auch durch eine hohe Energieeffizienzklasse aus. Es lohnt sich also etwaig vorhandene Beleuchtungsanlagen Stück für Stück (je nach Typ, Alter und Zustand) durch stromsparende LEDs auszutauschen. Defekte Leuchtmittel ersetzt du am besten sofort durch stromsparende LED-Leuchtmittel!
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Bewegungssensoren installieren
Besonders viel Energie wird in der Regel in den allgemeinen Bereichen eines Bürogebäudes, etwa der Küche oder den Toiletten, vergeudet. Eine Person geht hinein, macht das Licht an und vergisst es beim Verlassen wieder auszuschalten. So bleibt das Licht den ganzen Tag über an. Im schlimmsten Fall wird sogar vergessen, das Licht abends auszuschalten. Das kann auf Dauer ziemlich teuer werden! Um dies zu umgehen, kannst du beispielsweise Bewegungssensoren montieren, die das Licht automatisch ein- und ausschalten.
3. Richtig heizen und lüften
Vor allem in der Übergangszeit und im Winter ist richtiges Heizen und Lüften entscheidend. Denn mit jedem Grad weniger an Raumlufttemperatur sparst du wertvolle Ressourcen und bares Geld. Das heißt allerdings nicht, dass du alle Heizungen drastisch herunterdrehen solltest. Denn für das Wohlbefinden eines jeden Menschen spielt die thermische Behaglichkeit eine große Rolle. Sie drückt aus, wie wohl sich ein Mensch in einem Raum in Bezug auf die Temperatur fühlt.
Hinweis: Im Allgemeinen werden Raumlufttemperaturen zwischen 20 °C und 22 °C als behaglich empfunden.
Die thermische Behaglichkeit wird von folgenden Faktoren beeinflusst:
- Temperatur der Raumluft
- Temperatur der Oberflächen
- Verteilung der Lufttemperatur
- Luftbewegung
- Luftfeuchte
- Bekleidung der Menschen
- Aktivitäten der Menschen
Zwischen den oben genannte Einflussfaktoren bestehen diverse Wechselwirkungen. Aus diesen wiederum lassen sich ebenso Energieeinsparpotenziale ableiten:
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Richtig und gezielt Lüften
Gerade in der kälteren Jahreszeit ist es wichtig, richtig und vor allem gezielt zu Lüften. Zum einen sorgst du für ein gesundes Raumklima und zum anderen verschwendest du weniger Energie. Das bedeutet: Mehrmaliges Stoßlüften anstatt dauerhaftes Kipplüften! Auch im Winter sollten die Fenster daher etwa drei- bis viermal täglich für fünf bis zehn Minuten vollständig geöffnet werden. Dies sorgt für einen deutlichen Luftaustausch und eine bessere Luftverteilung im Raum. Achtung: Beim Lüften die Heizung runterdrehen!
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Heizung sinnvoll regulieren
Wusstest du schon, dass jedes Grad weniger ungefähr 6 % an Heizenergie einspart? Dies soll jetzt aber nicht heißen, dass du die Temperatur der Heizung so stark runterfahren solltest, dass alle frieren. Besser ist es, einen Mittelwert zu finden, der Wärmebedürfnis und Energiesparen in Einklang bringt und diesen einzustellen. Allerdings hat jeder Mensch ein anderes Temperaturempfinden. Was für die eine Person gerade angenehm ist, ist für eine andere Person schon zu warm und stickig. In der Regel arbeitet es sich jedoch mit Temperaturen zwischen 20 °C und 22 °C am besten. Sollte sich die Luft nach einer gewissen Zeit verbraucht anfühlen, dann einfach kurz Stoßlüften.
Kleine Unternehmen, die nicht in einem automatisierten Bürogebäude sitzen, können auf smarte Thermostate setzen. Diese kontrollieren die Heizenergie, indem sie die Temperatur entsprechend der Wetterlage oder der Anwesenheit von Personen im Raum regulieren. Heizenergie kann so effizienter genutzt werden!
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Nachtabsenkung nutzen
In Zeiten der Nichtnutzung von Räumen (vor allem nachts und am Wochenende) kannst du mit Hilfe der Nachtabsenkung der Heizung den Energieverbrauch merklich reduzieren. Die Nachtabsenkung ist eine Methode, um die Heizleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt zu reduzieren. Hierbei solltest du aber stets darauf achten, dass die Räume nicht zu stark auskühlen. Sobald die Raumtemperatur unter 15 °C (Stufe 2 bei manuellen Thermostaten) sinkt, wird zu viel Energie für das Wiederaufheizen benötigt. Programmierbare Thermostate helfen, den Raum zur gewünschten Zeit aufzuheizen.
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Wärmeabfluss vermeiden
Türen unterstützen wesentlich die thermische Trennung von Räumen. Daher solltest du Türen zu unbeheizten Bereichen oder Bereichen mit einem niedrigeren Temperaturniveau stets geschlossen halten. Damit verhinderst du ein Abfließen der erwärmten Raumluft, wodurch du Heiz- und Energiekosten sparst.
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Luftfeuchte regulieren
Die Luftfeuchtigkeit hat einen großen Einfluss auf die Behaglichkeit des Wohnklimas. Denn je trockener die Luft, desto kühler wirkt ein Raum auf uns. Das liegt daran, dass die Haut bei niedriger Luftfeuchtigkeit mehr Feuchtigkeit an die umgebende Luft abgeben kann. Dadurch kann der Schweiß schneller verdunsten und die Haut über die Verdunstung stärker abkühlen. In der Folge empfinden wir die gefühlte Temperatur niedriger als die tatsächliche Temperatur. Unsere Reaktion darauf: Wir erhöhen die Raumtemperatur mit der Folge, dass die Luftfeuchte weiter sinkt und sich der Effekt verstärkt.
Optimal ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 %. Um dies zu erreichen, kannst du Pflanzen, feuchte Tücher oder gefüllte Wasserschalen mit großer Oberfläche im Raum aufstellen. Aber Vorsicht: Ist die Luft zu feucht, steigt die Gefahr für Schimmelbildung! Daher gilt auch im Winter: Regelmäßig gezielt Lüften!
Zusätzliche Tipps, um Energie zu sparen:
- Erwärme dein Essen nicht auf dem Herd, sondern in der Mikrowelle
- Schalte den Geschirrspüler erst ein, wenn er tatsächlich voll ist
- Betreibe den Geschirrspüler im Energiesparprogramm
- Erhitze im Wasserkocher nur die tatsächlich benötigte Wassermenge
- Stelle den Kühlschrank wenn möglich nicht in der Sonne, sondern an einem schattigen Platz auf
- Verwende zentrale Netzwerk-Drucker und Multifunktionsgeräte anstatt Einzelgeräte an den Arbeitsplätzen
- Drucke nur, wenn es unbedingt nötig ist (die meisten Dokumente kannst du heute digital übermitteln)
Übrigens: Mit der entsprechenden Kleidung und zeitweiligen Bewegungspausen gewöhnt sich dein Körper mit der Zeit auch an reduzierte Raumtemperaturen.
Fazit
Du kannst an vielen Stellen effektiv Energie sparen. Sei es durch den Einsatz neuer Technologien, der Einführung anderer Routinen und natürlich durch ein verändertes Bewusstsein. Auch wenn es im Einzelnen häufig nur nach minimalen Änderungen ausschaut, macht sich die Menge der Maßnahmen dennoch bemerkbar. Vor allem wenn sich alle Mitarbeitenden im Unternehmen beteiligen.